16.09.2010-TUTORIAL FARBLOOKS: Shooting mit Sarah

Hallo Blogleser!
Donnerstag, Blogeintrag??? Schonwieder? Aber na klar!

Heute möchte ich euch die Ergebnisse von meinem Shooting mit Sarah von letztem Samstag zeigen, euch von dem Treffen mit einigen anderen Fotografen erzählen und zu guter letzt noch meine Technik bei Bildlooks oder auch Farblooks zeigen.

Farblooks

Man hört ja immer: „Jedes Bild braucht einen Look…“ Aber was ist ein „Look“? Ich denke ein Bildlook ist eine Bearbeitung des Bildes, die von dem reinen planen, technisch korrekten Bild weggeht und eine Art Stimmung vermitteln soll.
Meiner Meinung nach braucht nicht jedes Bild einen „Look“, ihr findet in meiner Galerie zum Beispiel auch viele Aufnahmen die keinerlei Farblook besitzen.

Wie erstelle ich nondestruktiv einen Farblook?

Nach der reinen Bearbeitung erfolgt bei mir meistens das „Feintuning“, also dem Bild eine Farbstimmung zu verleihen. Dabei gibt es bei meiner Arbeit drei wichtige Werkzeuge:

  • Die selektive Farbkorrektur Einstellungsebene
  • Die Farbton/Sättigung Einstellungsebene
  • Die Farbbalance Einstellungsebene

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Fangen wir an mit der Farbbalance. Diese Einstellungsebene nutze ich hauptsächlich um das gesamte Bild noch etwas in eine bestimmte Farbgebung zu „pushen“. In obigem Beispiel verschiebe ich die Tiefen vom neutralen in Richtung Cyan. Wichtig ist, dass ihr die Checkbox „Luminanz erhalten“ angehakt habt, das führt dazu dass der Effekt noch etwas abgedämpft zum tragen kommt und die Helligkeit der Farben nicht beeinflusst wird. Die Stärke regelt ihr nach der Anwendung über die Deckkraft, der Ebenenmodus bleibt auf „Normal“.

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Das zweite wichtige Werkzeug zur Erzeugung eines Farblooks ist die Einstellungsebene „selektive Farbkorrektur„, meistens beginne ich damit in den Grautönen die Regler zu verschieben. Die Grautöne beeinflussen das gesamte Bild. In obigem Beispiel habe ich den „Cyan“ Regler nach links verschoben, das führt zu einer gelben Tonung. „Magenta“ und „Gelb“ ins positive zu ziehen unterstützt den Effekt und verschiebt die Tonung in Richtung Orange. Über den „Schwarz“ Regler könnt ihr dann die gesamte Helligkeit des Bildes verändern, ein negativer Wert hellt das Bild auf.

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Das dritte und letzte Werkzeug für einen Farblook ist die Einstellungsebene „Farbton / Sättigung“ im Ebenenmodus „Weiches Licht“. Stellt dazu den Modus der Einstellungsebene auf „Färben“ und wählt bei „Farbton“ eine Farbe die zu eurer Idee passt. Die Sättigung regelt die Stärke, mit der die Farbe aufgetragen wird. Die Helligkeit regelt dabei wieder die Helligkeit des gesamten Bildes. Durch den Ebenenmodus „Weiches Licht“ entsteht im Bild sehr viel Kontrast, das gleiche ich durch einen positiven Wert bei „Helligkeit“ aus, +20 sind da ein guter Startwert.

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Wenn das noch nicht reicht und euch die Tiefen zu dunkel erscheinen gehe ich in die „Ebenenstile“, dieses Fenster öffnet sich mit einem Doppelklick auf den Ebenennamen, in dem Fall „Farbton / Sättigung“. Dort angekommen lasst euch nicht von den vielen Einstellmöglichkeiten blenden sondern beschränkt euch auf das Feld in der Mitte unten „Farbbereich“. Dort stellt ihr „Grau“ ein und verschiebt den linken, schwarzen Anfasser bei „Diese Ebene“ nach rechts. Dadurch blendet ihr den Effekt bei zu dunklen Bildelementen wieder aus, es entsteht eine Art Maskierung. Wenn ihr mit gehaltener ALT- / Option- Taste auf den Anfasser klickt könnt ihr ihn teilen und erhaltet somit einen weichen Übergang in den Farbtönen ohne Tonwertabrisse. Diese Vorgehensweise empfehle ich euch immer, wenn ihr mit den Ebenenstilen arbeitet. Im Beispiel habe ich die Werte 24 / 102 gewählt, damit werden in den meinsten Fällen die durch den Effekt zu dunkel gewordenen Bildteile ausgeblendet, im Beispiel waren das die Haare.

All diese Einstellungsebenen setze ich in Kombination miteinander ein, wichtig ist, dass ihr wenn möglich an einem kalibrierten Monitor arbeitet, damit die Farben auch so angezeigt werden wie Sie andere auf Ihren Monitoren sehen. Die Einstellungen sind alle nach Augenmaß und persönlichem Geschmack vorgenommen, ein „Crosslook“ entsteht zum Beispiel über eine Cyan / Grün Verschiebung, die drei Einstellungsebenen bieten endlose Möglichkeiten zum Experimentieren mit Farbstimmungen.
Seit Photoshop CS4 findet ihr die Einstellungsebenen auch im Korrekturen Panel.
Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen noch etwas beibringen oder ihn wenigstens zum Experimentieren mit diesen Einstellungsebenen anregen. Wenn ihr Fragen oder Anregungen und Tipps für mich habt fühlt euch frei mir zu schreiben, ich antworte garantiert.

Shooting mit Sarah / Sunbounce Workshop

Letzten Samstag war nun endlich der Tag des Sunbounce Workshops in Fulda gekommen. Zusammen mit dem Initiator Michael, einem anderen Fotografen, einer Familie mit sehr süßen Zwilligen und meinem Fotopartner Christian sind wir, bepackt mit unmengen an teurem Equipment, losgezogen um mal Auszutesten, was man mit mehrerem tausend Euro teurem Zeugs so anstellen kann.

Kurz gesagt: Praktisch ist es schon mit einem Sun-Swatter Schatten herzustellen und dann mit drei Sunbouncern Streiflichter und Hauptlicht zu setzen, wirklich praktikabel und lohnenswert ist es für mich nicht.
Ein kleiner Reflektor hätte für alle meine Aufnahmen an diesem Tag ausgereicht, und statt den Swatter zu nutzen kann man das Model auch einfach in den Schatten eines Baumes oder eines Hauses stellen. Für Profis geht das natürlich nicht, aber für Hobbyfotografen wie mich stellt sich da garnicht erst die Frage.
Trotzdem war es mal eine schöne Spielerei.
Wir hatten tolles Wetter und unser Model DragonFly*91 aus der MK hat super mitgearbeitet. An dieser Stelle ein Danke an Sie!
Da wir insgesamt vier Fotografen waren war es bestimmt sehr stressig für Sie ständig mit jemand anderem zu arbeiten. Daher lies ich alle Experimente weg (im Gegensatz zu meinem Shooting am Dienstag) und konzentrierte mich darauf Sie zu portraitieren und verschiedene Seiten ihrer Persönlichkeit einzufangen.

Hier die Ergebnisse, wie immer mit einem kurzen Kommentar von mir:


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Bei dieser Aufnahme wollte ich einfach nur eine Sommerstimmung rüberbringen, die Blume im Vordergrund verstärkt diesen Effekt. Fotografiert wurde mit einer Blende 2,0 bei 124mm KB Brennweite. Der Blick des Models aus dem Bild heraus stellt die Frage was Sie da wohl interessantes sieht. Die Haare rahmen das Bild zur rechten Seite hin.

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Diese Aufnahme, die rein mit natürlichem Licht entstanden ist soll den Charakter des Models zeigen, ein aufgeschlossenes, freundlich nettes Lächeln einer jungen Dame. Der direkte Blick spricht den Betrachter sofort an, die leicht wehenden Haare unterstützen die Leichtigkeit des Aufnahme.


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Auch diese Aufnahme soll eine andere Seite des Models zeigen, etwas schüchtern, zurückhaltend und ruhig. Die helle Bildstimmung hebt die schönen dunklen Haare hervor. Bearbeitung nur in Lightroom.

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Auch bei diesem Portrait soll sich der Betrachter fragen, was es wohl zu dem Zeitpunkt interessantes hinter mir abgespielt hat, das Model sieht über mich hinweg. Das Panorama-Hochformat betont den Blick weiter, die SW Entwicklung reduziert die Aufnahme auf den Inhalt.

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Die zwei Vorsprünge dritteln das Bild, dazwischen das Model dass diese Drittelung als einziges unterbricht. Das Gras wirkt sehr unruhig, das Model ruhig. Der entspannte Blick und die ruhige Haltung geben dem Bild etwas erdendes.

Nach diesem langen Blogeintrag dürfen natürlich auch noch ein paar MakingOf Bilder von unserem Treffen nicht fehlen:
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Die Photokina rückt näher, mein Blogplan steht, es wird spannend…
Euch erwartet noch ein Shooting, bei dem ich mich auf Neuland begeben habe, mein Review der heute bei mir eingetroffenen DVD „HDR and Photoshop CS5“ frisch aus LasVegas, mein Review zur Photokina und vieles mehr.

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Wenn ja, empfehlt meinen Blog doch an eure Fotobekannten weiter.

Akira